Kleinräumige Wanderungsbewegungen und alltägliche Nahraummobilität stellten einen Großteil der Migrationen des 19. Jahrhunderts dar. Der vorliegende Band dokumentiert eine zu dieser Thematik im Juni 2009 in Bautzen durchgeführte Tagung des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde. Die Autorinnen und Autoren widmen sich klein-räumigen Mobilitätsformen sowie der Wahrnehmung von administrativen, konfessionellen und sozialen Grenzen aus einer transregionalen Perspektive. Sie untersuchen verschiedene geografische Räume und geben den aktuellen Stand der historischen und kulturwissenschaftlichen Migrationsforschung wieder. Dabei wird deutlich, dass die Erforschung kleinräumiger Mobilität die bisher gültigen Kategorien der Migrationsforschung, die lange Zeit Fernwanderungen in den Mittelpunkt ihres Interesses stellte, verschwimmen lässt.