Spurensuche

Sonderband 3

Eine Pflanz- und Pflegestätte deutschen Geistes? Das Festspielhaus Hellerau im Nationalsozialismus als Kulturort und Polizeischule

(2025)

Autor: Robert Badura

Verlag: Sandstein Verlag – Dresden 2025

160 Seiten, 44 meist farbige Abb.,

24 x 17 cm, Klappbroschur 

ISBN: 978-3-95498-848-8

Der Band ist über den Verlag erhältlich.

Das Festspielhaus galt lange als ein Ort der Moderne, wie auch die Garten­stadt Hellerau. Damit untrennbar verknüpft waren Experi­mentier­freudigkeit und Offenheit, ein Haus für die Avant­garden des Neuen Tanzens. Ebenso untrennbar war es jedoch auch mit Militarismus und Krieg verbunden. Der Band betrachtet das Festspiel­haus­areal unter dem Aspekt der Gewalt­geschichte des 20. Jahr­hunderts und unter­sucht dessen Rolle als Lehr­anstalt der Ordnungs­polizei. Letztere war ein eng mit der SS verbundenes Herrschafts- und Unter­drückungs­instrument für Hitlers Vernichtungs­krieg. Anhand des umfang­reichen Archiv­materials und unter Berück­sichtigung verschiedener Nutzungs­ideen seit 1919 werden die bauliche Gestaltung und die Integration in die Garten­stadt beleuchtet. Die Spuren der dort ausgebil­deten Polizei­soldaten lassen sich quer durch das besetzte Europa verfolgen. Die militärische Nutzung des Festspiel­hauses endete jedoch nicht 1945, sondern bestand, unter Verantwortung der Roten Armee, bis zum Ende des Kalten Krieges fort.