Dresden, die Schöne. Wenn Dresden im Sinne einer Anthropologie der Stadt als ein Stadtindividuum begriffen wird, das durch bestimmte Eigenschaften charakterisiert ist, dann tritt sie uns im Urteil der Befragten vor allem als eine „schöne“ Stadt vor Augen. „Schön“, das ist etwas, was das Auge erfreut, das hergerichtet wurde zum Zwecke der Repräsentation. In diesem Sinn für Repräsentation, der sich der höfischen Vergangenheit verdankt, kommt ein Kernstück der historischen Identität Dresdens zum Ausdruck, das sich bis hin zur Wahl der Stadt zum Standort der gläsernen Manufaktur auswirkte. Kurz, Dresden ist eine symbolische Residenzstadt. Ihre Materialität findet diese Symbolik nicht nur in den Bauwerken und Kunstschätzen, sondern vor allem in der Tradition der feinen Industrie, in den Berufen und Berufskulturen und in einer Geschmackslandschaft, in der historisch gewachsene Neigungen und Vorlieben eingelassen sind. Diese Neigungen und Vorlieben haben noch eine andere Seite, die ebenfalls in Umfragen und Gesprächen zutage tritt: das Biedere und Beschauliche. Auch darin sehen die Autoren ein kulturelles Erbe der Residenzstadt, deren Wirtschaftsleben durch die höfischen Anforderungen an das Handwerk geprägt war. So erweist sich Dresden auf der Folie dieser Studie als eine Stadt, bei der sich das „Schöne“ und das „Biedere“ zu einer wertkonservativen und wertekonservierenden Gestalt fügen.
Inhalt
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Vorwort
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7
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Rolf Lindner, Johannes Moser Dresden. Ethnografische Erkundungen (in) einer Residenzstadt
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11
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Janna Düring, Rainette Lange Dresden bleibt Dresden. Die Stadt in der Reiseliteratur
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36
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Andrea Prause, Ellen Wallraff 24 Stunden Dresden. Alltag einer Stadt
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75
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Tatjana Hofmann Die Facetten des Feinen. Über die Dresder Symbiose von Wirtschaft und Wissen
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101
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Michael Kutschera, Anke Ehlers, Sirko Möge Glas und Repräsentation. Paradigmen einer Selbstinszenierung
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141
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Maike Fabian, Sirko Möge, Katja Wünsche Lever mit Schokolade. Wie sich der Dresdner Geschmackssinn entwickelte
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177
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Leman Bilgic, Maike Fabian, Corinna Schwetasch, Robert Stock Dresdner Orientalismus
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207
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Ellen Zimmerli Dresdens Ballhäuser. Vergnügungsstätten des Kleinbürgertums nach höfischem Vorbild
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237
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Ellen Wallraff, Andrea Prause Drei Frauen – eine Stadt. Collage à tois
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Tatjana Hofmann Dresdens Zukunft. The show must go on
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277
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