Was zeigen die Fotografien proletarischer Amateure der Weimarer Zeit als „Geschichte“? In welcher Beziehung stehen sie zu den anderen Bildmedien? Wie prägt der Sammlungskontext die Erkenntnismöglichkeiten? Unter diesen Leitfragen hatte die vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde und dem Stadtmuseum Dresden konzipierte und organisierte Tagung Arbeiter / Kultur / Geschichte. Arbeiterfotografie im Museum am 27./28. März 2015 in Dresden Vertreterinnen und Vertreter von Geschichtswissenschaft, Kunst-, Film- und Fotografiegeschichte, Museologie und Europäischer Ethnologie zusammengeführt. Um zusätzliche Aufsätze erweitert, entwickeln die hier publizierten Beiträge Ansätze zur Rekonstruktion einer untergegangenen Alltagskultur im Rahmen regionaler Geschichte. Darüber hinaus erschließt die Analyse der überlieferten Objekte in ihrer je eigentümlichen Erscheinung wie in ihren Gebrauchsweisen exemplarisch Fotografien als komplexe Quellen der Sozial- und Mentalitätsgeschichte der Medienmoderne. Damit bietet der Band vielgestaltige Anregung zur Diskussion von Theorie und Praxis kulturhistorisch orientierter Museumsarbeit mit bildlichen Überlieferungen.