Der biografische Ansatz zählt im Kontext empirischer Recherche und ethnologischer Feldzugänge zu den attraktiven und fachlich legitimierenden Konzepten der jüngeren, subjektorientierten Kulturforschung. Dabei werden seine Potenziale vorrangig im Spannungsfeld von empirischer Methodik, Erzählforschung und Bewusstseinsanalyse vermessen. Diesen Ansatz zeichnet die Offenheit für eine große Bandbreite inhaltlicher Themenstellungen aus.
Mit Tagebüchern, Autobiografien und Interviews, aber auch mit Fotos, Briefsammlungen und diffusen schriftlichen Nachlässen existiert eine beachtliche Diversität von Ego-Dokumenten als potenziellen Quellen, die allerdings einige Herausforderungen an die Systematisierung innerhalb lebensgeschichtlicher Forschungsprojekte stellt.
Im Zuge eines geplanten Ausbaus des „Lebensgeschichtlichen Archivs“ am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde wurden auf der Dresdner Arbeitstagung im November 2007 grundsätzliche Überlegungen ebenso wie exemplarische Zugriffe auf der Basis konkreter Forschungseinrichtungen bzw. Sammlungsbestände erörtert.