Das Lebensgeschichtliche Archiv des ISGV
Das Lebensgeschichtliches Archiv für Sachsen (LGA) sammelt und dokumentiert biografische Materialien. Nach seiner Einrichtung 1997 standen zunächst Bestände im Mittelpunkt, die von den Vorgängerinstitutionen des ISGV und aus Privatbesitz übernommen wurden. Inzwischen werden auch Materialien aus Forschungsprojekten gesammelt wie z. B. lebensgeschichtliche Interviews. Im Zentrum des Forschungsansatzes steht die Perspektive der schreibenden oder mündlich berichtenden Individuen. Darüber erschließen sich Sichtweisen von Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Gruppen und Milieus. Die Volkskunde/Kulturanthropologie interessiert sich dabei vor allem für die persönlichen Verarbeitungsformen, Bewertungsmuster und Darstellungsweisen von Lebensgeschichte – im Spannungsfeld von Gestern und Heute, von Individualität und gesellschaftlicher Vermittlung. In der Zusammenschau soll das Spektrum unterschiedlicher sozialer Lagen, Lebensstile und Mentalitäten erfasst und ausgewertet werden. Der Bestand des LGA gliedert sich in mehrere Teilprojekte mit jeweils variierendem Umfang (Dokumente einzelner Personen bis hin zu größeren Gruppierungen). Die Quellen werden in einer Datenbank aufbereitet, die als Online-Version verfügbar ist. Daneben erscheinen in unregelmäßigen Abständen Publikationen lebensgeschichtlicher Zeugnisse in den Schriftenreihen des Instituts „Bausteine aus dem ISGV“ und „Volkskunde in Sachsen“. Das LGA ist mit dem Projekt „Visuelle Quellen zur Volkskultur in Sachsen. Das Bildarchiv des ISGV“ verknüpft. Siehe auch Bausteine Band 16: Seifert/Friedreich: Alltagsleben biografisch erfassen (2009)