Finanz- und Geldgeschichte Sachsens im 18. Jahrhundert
Insbesondere die Personalunion mit Polen führte während des Augusteischen Zeitalters (1694–1763) zu einer enormen Steigerung des sächsischen Finanzbedarfs. Beständig war daher der Staat bemüht, sich neue Geldquellen zu erschließen bzw. seine Finanz-, Geld- und Schuldenpolitik zu modernisieren und an die gestiegenen Anforderungen einer europäischen Schwellenmacht anzupassen. Begleitet wurde dieser Prozess einerseits von herben Rückschlägen, wie etwa dem faktischen Staatsbankrott am Ende des Siebenjährigen Krieges oder der Zurückdrängung der landesherrlichen Machtfülle infolge einer größeren politischen Mitbestimmung der steuerbewilligenden Landstände. Andererseits nahm Sachsen im deutschen und europäischen Vergleich aber auch eine erfolgreiche Vorreiterrolle ein, so zum Beispiel bei der Einführung von Papiergeld oder der Institutionalisierung und systematischen Abtragung der Staatsschulden. In der landesgeschichtlichen Forschung ist die sächsische Finanz- und Geldgeschichte des Augusteischen Zeitalters mit ihrem grundlegenden und zukunftsweisenden Wandel nach dem Siebenjährigen Krieg jedoch ein Desiderat, für das Grundlagenforschungen noch ausstehen. Allenfalls für die Schulden- und Steuerpolitik existieren tiefer greifende Falluntersuchungen. Im Rahmen des Projektes werden vom Bearbeiter zum einen ausgewählte Themenfelder in Form von Aufsätzen untersucht werden, und zum anderen wird eine Fachtagung vorbereitet, deren Ergebnisse in einem Sammelband veröffentlicht werden sollen.