Wachssiegel Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (regierte 1152–1190)
Das runde, in hellbraunes Wachs gedrückte Siegel Kaiser Friedrichs I. Barbarossa von 8½ mm Durchmesser zeigt im Siegelbild den thronenden Herrscher in einer Frontalansicht (sog. Thronsiegel). Den Kaiser weisen die mittelalterlichen Insignien seiner Macht aus: Auf dem Haupt trägt er eine Krone, von der seitlich Bänder herabhängen (sog. Pendilien). In den zur Seite gestreckten Händen hält er auf Brusthöhe ein Szepter und den Reichsapfel, die mit dem Kreuz geschmückt sind. Der Mantel des Herrschers wird in der Art antiker römischer Imperatoren am Hals mit einer Schließe geschlossen. Das Kreuz auf der kaiserlichen Krone markiert zugleich den Beginn der das Rund des Siegels umlaufenden Inschrift aus erhaben gearbeiteten Großbuchstaben (Kapitalis): „Friedrich, durch Gottes Gnade erhabener Kaiser der Römer“; lateinisch: „Frederic(us), dei gr(ati)a Romanor(um) imperator aug(ustu)s“. Ein Siegel dieses Typus beglaubigt auch die älteste erhaltenen Urkunde für das Zisterzienserkloster Altzelle bei Nossen, die Kaiser Friedrich I. Barbarossa am 26. Februar 1162 in Lodi ausstellte (CDS II/19, ed. Tom Graber, 2006, Nr. 1 S. 1-3).