Ländliche Gesellschaft im Wandel. Das westliche Sachsen im Übergang zur industriellen Gesellschaft im 19. Jahrhundert
Das westliche Sachsen im Dreieck Zwickau, Crimmitschau/Meerane und Chemnitz gilt als das Herzland der sächsischen Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Insbesondere im Bereich der Textilindutrie und (damit zusammenhängend) des Maschinenbaus zählte das Gebiet zu den Pionierregionen der Industrialisierung. Aufbauend auf den vorhandenen protoindustriellen Strukturen einer heimgewerblichen Textilproduktion, brachte dieser Prozeß eine Transformation der ländlichen Gesellschaft mit sich, die geprägt war durch hohe geographische und soziale Mobilität, rasche Urbanisierung und zahlreiche Umbrüche in Alltag und Lebenswelt der regionalen Bevölkerung. Das Projekt fragt nach Wandel und Kontinuität ländlicher Lebenswelten und nach dem Zusammenhang zwischen gesellschaftlichem Wandel und individueller Lebenserfahrung. Damit wird ein für die Geschichte und Alltagskultur Sachsens zentraler und bis in die Gegenwart identitätsprägender Prozeß in den Mittelpunkt gestellt.