Verwandtschaft und Religiosität. Korrespondenzen protestantischer Fürstinnen und Fürsten in der Reformationszeit

Cover Veranstaltungsflyer Verwandschaft und Religiosität

Ort
Hauptstaatsarchiv Dresden
Archivstraße 14
01097 Dresden

Kontakt und Anmeldung
Jens Klingner

Telefon
+49 351 4361635

Email
j.klingner@isgv.de

Datum
8. bis 9. November 2018

Veranstalter
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden.


Bitte bis zum 2. November


Seit langem gehören die Publikationen der politischen Korrespondenzen Herzog Georgs (des Bärtigen) (1471–1539) und Kurfürst Moritz‘ von Sachsen (1521–1553) zu den wichtigen Säulen der sächsischen Landesgeschichte und der Reformationsgeschichte überhaupt. Im Fokus der Forschung stehen gegenwärtig die Briefe und Akten zur Kirchenpolitik der ernestinischen Kurfürsten Friedrich (des Weisen) (1463–1525) und Johann (des Beständigen) (1468–1532). Im Gegensatz zu ihren männlichen Pendants haben die Briefwechsel von Fürstinnen der Reformationszeit bisher nur geringe Beachtung gefunden, obwohl diese Korrespondenzen nicht weniger aufschlussreich sind. Das beweisen etwa die Briefe der Herzogin Elisabeth von Sachsen (1502–1557), die derzeit am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde ediert und aufgearbeitet werden. Bereits die ersten beiden Editionsbände belegen, welches Potenzial das umfangreiche Quellenkorpus u. a. für Arbeiten zu konfessionspolitischen Fragen sowie für kulturgeschichtliche Ansätze der Hof- und Residenzforschung, der Alltags- und Geschlechtergeschichte sowie für die historische Kommunikationsforschung bietet. Hier knüpft der Workshop an und nimmt den Briefwechsel protestantischer Fürstinnen des 16. Jahrhunderts in den Blick. Im Vergleich mit Korrespondenzen männlicher Protagonisten des Reformationszeitalters soll das Kommunikationsprofil protestantischer Fürstinnen herausgearbeitet und näher bestimmt werden. Im Mittelpunkt stehen weibliche Netzwerke und sich daraus ergebende Handlungsspielräume. Einbezogen werden ebenso äußere Merkmale der Korrespondenz und die Schreibgewohnheiten der Fürstinnen.

Programm

  Donnerstag, 08.11.2018
13.00 Uhr
 
Begrüßung

Peter Wiegand – Leiter der Abteilung Hauptstaatsarchiv Dresden des Sächsischen
Staatsarchivs
Winfried Müller – Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
Dresden
13:15 Uhr Jens Klingner (Dresden): Briefwechsel protestantischer Fürstinnen und Fürsten des 16. Jahrhunderts. Desiderate und Potenziale
13:45 Uhr Stefan Michel (Jena/Leipzig): Ständige Kommunikation. Der briefliche Austausch zwischen den Brüdern Friedrich und Johann von Sachsen von 1513 bis 1525
14:30 Uhr Kaffeepause
  Moderation: Frank Metasch
15:00 Uhr Vera Faßhauer (Frankfurt/Main): „der teuffell weret vberall“. Religions- und machpolitische Konflikte in den Familienkorrespondenzen ernestinischer Fürstinnen des 16. Jahrhunderts
15:45 Uhr Andreas Rutz (Bonn): Beten für den Gatten. Zur Inszenierung von Weiblichkeit in den Briefen Sibylles von Jülich-Kleve-Berg an Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen, 1547 bis 1551
16:30 Uhr Hannes Ziegler (London): Was ist „gute Correspondentz“? Persönliches und Politisches in Fürstenbriefwechseln des 16. Jahrhunderts
19:00 Uhr Gemeinsames Abendessen

  Freitag, 09.11.2018
  Moderation: Christian Schuffels
09:30 Uhr
 
Sven Rabeler (Kiel): Die Fürstin und ihre Klienten. Höfische Patronage in den Briefen Herzogin Zdenas von Sachsen (1449–1510)
10:15 Uhr Beate Kusche (Leipzig): „Unsern Glauben in Gott setzen und uns seiner Gebote mehr fleißigen“. Die Korrespondenz zwischen Kurfürst Friedrich und Herzog Georg von Sachsen
11:00 Uhr Kaffeepause
  Moderation: Martina Schattkowsky
11:30 Uhr Monika Schneikart (Greifswald): Der Briefwechsel zwischen Tochter und Mutter. Sophia von Holstein-Gottorf (1569–1634) und Christine von Hessen (1543–1604)
12:15 Uhr Sophie Ziegler (Kassel): Von „naher anverwandnus, Kricksvolk“ und dem „schirmb Gottes“. Familiäre Korrespondenz zwischen dem Dresdner und dem Darmstädter Hof während des Dreißigjährigen Krieges
13:00 Uhr Schlussdiskussion

Ort: Hauptstaatsarchiv Dresden

Zurück