Filmreihe: Vergangene Heimat. Spiel- und Dokumentarfilme aus der DDR
Ort
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), Zellescher Weg 18, Klemperer-Saal
Kontakt
Christina Schneider, Veranstaltungsmanagement SLUB, veranstaltungen@slub-dresden.de
Dörthe Schimke, Öffentlichkeitsarbeit, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV), d.schimke@isgv.de
Datum
16. Oktober 2024 bis 02. April 2025
Veranstaltungsbeginn
jeweils 19:00 Uhr
Anmeldung
Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Konzeption und Organisation
Sönke Friedreich, Nadine Kulbe, Andreas Rutz, Henrik Schwanitz (ISGV), Christina Schneider (SLUB)
Veranstalter
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) und Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Weitere Informationen und Aktualisierungen unter: www.isgv.de/filmreihe, www.slubdd.de/veranstaltungen
Termine
16. Oktober 2024 - EINMAL IST KEINMAL (DDR 1955, 98 min) - DEFA-Stiftung
6. November 2024 - BERLIN, ECKE SCHÖNHAUSER (DDR 1957, 81 min) - DEFA-Stiftung
4. Dezember 2024 - DEUTSCHLAND, ENDSTATION OST (DDR 1964, 84 min) - DEFA-Stiftung
15. Januar 2025 - DIE KINDER VON GOLZOW - ANMUT SPARET NICHT NOCH MÜHE (DDR 1979, 105 min) - DEFA-Stiftung
5. Februar 2025 - STRUGA. BILDER EINER LANDSCHAFT/STRUGA. WOBRAZY NAŠEJE KRAJINY (DDR 1972, 27 min) - Filmportal | WOLF UND FÜCHSIN/WJELK A LIŠKA (DDR 1950, 20 min)
5. März 2025 - ERINNERUNG AN EINE LANDSCHAFT. FÜR MANUELA (DDR 1979-1983, 84 min) - DEFA-Stiftung
2. April 2025 - SCHATTENSUCHER. DIE GERADE NOCH AUFFINDBAREN GESCHICHTEN AM ORT DER KINDHEIT (BRD 1994, 93 min) - SLUB-Mediathek
Gab es in der DDR Heimatfilme? Diese Frage würden die meisten Zeitzeug:innen vermutlich verneinen, denn das Genre erweckt eher Bilder vom Schwarzwald, von Hirschgeweihen und von traditioneller Musik als vom real existierenden Sozialismus. Und doch spielte Heimat auch in der DDR eine wichtige Rolle. Die sozialistische Heimat, in der der neue, sozialistische Mensch ein Zuhause finden sollte, war Teil des Gesellschaftsideals. Auch Spiel- und Dokumentarfilme der DDR thematisierten dementspre- chend Heimat – allerdings unter gänzlich anderen Vorzeichen und in anderer Ausprägung als in Westdeutschland. Die Frage nach Heimat im Film bedeutete in der DDR immer eine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen, nicht selten in (vorsichtiger) kritischer Distanzierung.
Die gemeinsam von ISGV und SLUB veranstaltete Filmreihe „Vergangene Heimat“ stellt in einem großen zeitlichen Bogen von den 1950er Jahren bis zur Wendezeit ganz unterschiedliche Zugänge zur ‚Heimat DDR‘ vor. Spannend sind dabei einerseits die Versuche der Aneignung der neuen sozialistischen Heimat durch die Filmemacher. Anderseits kommen gesellschaftliche und politische Probleme zur Sprache: der Alltag im real existierenden Sozialismus, der Ost-West-Konflikt, die allgegenwärtige Umweltzerstörung, die Bewahrung der sorbischen Identität oder die Transformationsprozesse der Wendezeit.
Von Oktober 2024 bis April 2025 werden an sieben Abenden Spiel- und Dokumentarfilme sowie ein Puppentrickfilm aus DDR-Produktion gezeigt. Jeder Filmabend beginnt mit einer Einführung zum jeweiligen zeitgeschichtlichen und filmhistori- schen Kontext sowie zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte. Im Anschluss an die Filmvorführung besteht die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Neben der Projektgruppe „Das Medium Film“ am ISGV konnten für die Einführungen Kolleg:innen vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung Dresden (HAIT) und vom Sorbischen Institut (SI) gewonnen werden. Veranstaltungsort ist der Klemperer- Saal der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.