Transnationale Verflechtungen in der polnisch-litauisch-sächsischen Union

Polnisch-litauisches Königswappen mit dem kursächsischen Wappen © SKD, Foto: Hans-Peter Klut, Inv. Nr. P 0342

Sektion des 54. Deutschen Historikertags „Fragile Fakten“

 

Wissenschaftliche Leitung
Andreas Rutz
Joachim Schneider

Ort
Leipzig

Datum
21. September 2023 - 13:00 bis 15:30 Uhr
(19. bis 22. September 2023)

Kontakt und Anmeldung
über die zentrale Anmeldung zum Historikertag

Veranstalter
Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VdH)



Die Geschichte Sachsens, Polens und Litauens sowie von Belarus und der Ukraine sind durch das gemeinsame Erbe der sächsisch-polnisch-litauischen Union von 1697 bis 1763 unter den König-Kurfürsten August II. und August III. eng miteinander verflochten. Aufgrund der dominierenden nationalen Ausrichtung der Forschung wurde diese Epoche in den betreffenden Ländern lange eher geringschätzig behandelt. Seit geraumer Zeit spielen in der Forschung aber zunehmend europäische Perspektiven eine Rolle, die die häufig stereotypen nationalen Sichtweisen überwinden helfen. Zugleich hat sich die Forschung in jüngerer Zeit intensiv mit Phänomenen des Kulturkontakts, des Austauschs, der Verflechtung und Hybridisierung von Gesellschaften befasst sowie Formen der Personalunion bzw. des ‚composite state` als spezifisch vormoderne Formen von Herrschaft untersucht. Vermeintlich gesicherte Fakten zur Union werden durch diese neuen Perspektiven in Frage gestellt, überkommene Deutungen erweisen sich als fragil.

Die genannten Perspektivwechsel bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für einen Neuansatz zur Erforschung der Geschichte Ostmitteleuropas im 18. Jahrhundert, doch ist die länderübergreifende Zusammenarbeit zu diesem Thema bisher noch kaum ausgeprägt. Ziel der Sektion ist es, mit Historikerinnen und Historikern aus Polen, Litauen und Deutschland über die jeweiligen Forschungstraditionen zu diskutieren und die Chancen einer transnationalen Erforschung von Verflechtung, Kulturtransfer und Wissenszirkulation auszuloten. Exemplarisch werden dabei Fallbeispiele in den Blick genommen, die sich den übergreifenden Themen Netzwerke, Kommunikation und Objekte/Materialität zuordnen lassen.

Der Fokus richtet sich bewusst nicht nur auf die Zeit der Union von 1697 bis 1763, sondern auf das ‚lange` 18. Jahrhundert insgesamt, um in der ‚longue durée` vom späten 17. bis in das frühe 19. Jahrhundert die längerfristigen Auswirkungen auf den genannten Feldern sichtbar zu machen.

Teil I: Podiumsdiskussion

Teil II: Polnisch-litauisch-sächsische Verflechtungen im 18. Jahrhundert

Teil III: Schlussdiskussion

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