WORKSHOP DES INSTITUTS FÜR SÄCHSISCHE GESCHICHTE UND VOLKSKUNDE E.V. IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ARCHIVVERBUND BAUTZEN

Kleinräumige Mobilität und Grenzwahrnehmung im 19. Jahrhundert – Transregionale Perspektiven 

Staatsbibliothek Bautzen
Veranstaltungsraum
Schlossstraße 10/12
02625 Bautzen
 

Die historische Migrationsforschung hat sich intensiv mit der überseeischen Auswanderung und den durch die Industrialisierung bedingten Fernwanderungen des 19. Jahrhunderts beschäftigt. Das Phänomen der massenhaft stattgefundenen kleinräumigen Wanderungsbewegungen im gleichen Zeitraum ist hingegen kaum erforscht. Nahräumliche Saisonwanderungen, Pendelmigration und Vagantentum gehören ebenso dazu wie touristisch und politisch motivierte Reisen, der Umzug in benachbarte Orte und die Bewegung innerhalb weit verzweigter wirtschaftlicher und sozialer Netzwerke. Werden diese Phänomene analytisch gefasst, verschwimmt die Trennlinie zwischen Migration und Sesshaftigkeit. Von Seiten der zeitgenössischen Akteure hing die Wahrnehmung und Regulierung der (Alltags-)Mobilität davon ab, ob sie gesellschaftlich etablierte Grenzen überschritt – beispielsweise identitäre, geografische oder administrative Grenzen. Umgekehrt hatte die Etablierung und Verfestigung von Grenzen Auswirkungen auf die alltägliche Mobilität der Bevölkerung.
Der Workshop wird Migrations- und GrenzforscherInnen aus unterschiedlichen Disziplinen und Forschungsgebieten zusammenbringen, um über kleinräumige Mobilität und Grenzwahrnehmung im 19. Jahrhundert zu diskutieren. Dabei wird die Perspektive der mobilen Akteure ebenso beleuchtet wie staatliche Regulierungspraktiken und diskursive Grenzziehungsprozesse. Das Ziel ist, den Zusammenhang zwischen den Phänomenen „Migration“ und „Grenze“ herauszuarbeiten und für die Erforschung kleinräumiger Mobilität fruchtbar zu machen.

 

 

Veranstaltungsinformation

 
Tagungsgebühr: 10 Euro (ermäßigt 6 Euro), für einen Tag 5 Euro (ermäßigt 3 Euro).

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