Geschichtsschreibung zwischen Stadt und Land. Hybride Narrative in Mitteleuropa vom 15. bis zum 17. Jahrhundert
Wissenschaftliche Leitung
Joachim Schneider (Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden)
Birgit Studt (Universität Freiburg)
Jan Zdichynec (Karls-Universität Prag)
Ort
Dům kardinála Trochty
Komenského 748/4,
CZ - 412 01 Litoměřice
Datum
25. bis 27. September 2024
(Anreise 24. September 2024)
Kontakt
Joachim Schneider
j.schneider@isgv.de
Veranstalter
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Didaktik der Geschichte der Pädagogischen Fakultät der Karlsuniversität Prag und dem Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Die internationale Tagung greift aktuelle Forschungsfragen zur Hybridität chronikalischer Texte auf: Wie eigenständig sind die Narrative städtischer Geschichtsschreibung bzw. wie betten sie sich in überstädtische, in regionale Narrative ein? Wie verbinden sich Stadt- und Landesgeschichte in Gründungs- und Herkunftsgeschichten, und wie gestaltet sich die Wahrnehmung des Miteinanders von Stadt und Land in den Aufzeichnungen der zeitgenössischen Chronisten? Eine weitere Frage ist, ob sich anhand der Überlieferung städtischer Chronistik verfolgen lässt, ob und wie Darstellungsmuster der Landeschronistik bzw. Landesbeschreibung aufgegriffen und an die städtischen Verhältnisse adaptiert wurden.
Fallbeispiele aus den böhmischen Kronländern sowie dem benachbarten Mitteldeutschland kommen ebenso zur Sprache wie solche aus dem übrigen Heiligen Römischen Reich, um regional vergleichende Perspektiven zu ermöglichen. Vom 15. Jahrhundert bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges wird ein Zeitraum behandelt, in dem zum einen neue soziale Gruppen zum Lesen und Schreiben gelangten und zum anderen der Humanismus mit seinem Interesse an einer quasi nationalen Landesgeschichtsschreibung seine größte Wirksamkeit entfaltet hat.