Die industrielle Stadt.
Lokale Repräsentationen von Industriekultur im urbanen Raum seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz
Elsasser Str. 8
09120 Chemnitz
DATUM:
15. UND 16. JUNI 2017
VERANSTALTER:
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsarchiv – Staatsarchiv Chemnitz
Industrialisierungs- und Urbanisierungsprozesse waren in der klassischen Moderne eng miteinander verflochten. Fast alle Städte in den sich industrialisierenden Regionen wurden von dem dynamischen Wachstum der Industrie in der einen oder anderen Weise berührt, von Bevölkerungswachstum und sozialer Ausdifferenzierung bis zu baulichen Veränderungen und der Transformation der natürlichen Umwelt. Von der Alltagserfahrung der städtischen Bevölkerung bis hin zu politischen Strukturwandlungen wurde der urbane Raum zu einem neu definierten Spielfeld von Interessen, Bedürfnissen, Konflikten und den damit einhergehenden Handlungsstrategien unterschiedlichster Akteure. Abgesehen von den industriellen Ballungsräumen und Großstädten berührte der umfassende Industrialisierungsprozess auch kleinere und mittlere Städte in umfassender Weise, wie sich am mitteldeutschen Raum zeigen lässt. Das Kolloquium widmet sich der Frage, wie sich die Beziehung zwischen kleineren und mittleren Städten und der Industrie seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert in lokaler bzw. regionaler Perspektive entwickelt hat. Dabei werden die Verflechtungsprozesse von Industrie- und Stadtentwicklung ebenso beleuchtet wie die Wahrnehmungsweisen der Industrie durch eine Vielzahl von Akteuren. Auf diese Weise sollen Prozesse der Selbstreflexion über städtische Identitäten in ihrer historischen Genese herausgearbeitet und neue Sichtweisen auf die historisch gewachsene urbane Industriekultur gewonnen werden.
Tagungsleitung
Dr. Sönke Friedreich