„Aktuelle Forschungen zu Problemen der ländlichen Welt“

Tagungs Flyer: Aktuelle Forschungen zu Problemen der ländlichen Welt

Aktuelle Forschungen zu Problemen der ländlichen Welt

Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden
Archivstraße 14
01097 Dresden

DATUM:
10. UND 11. JUNI 2016

VERANSTALTER:
Gesellschaft für Agrargeschichte in Kooperation mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.

  >>> Tagungsprogramm

 

Die Tagung soll Forscherinnen und Forschern, die sich mit Geschichte und Gegenwart der ländlichen Welt befassen, die Möglichkeit geben, ihre Projekte und Forschungsergebnisse einer fachlich interessierten Öffentlichkeit vorzustellen und kritisch zu diskutieren.

Die Tagung gliedert sich in vier Sektionen, in denen sich wichtige Schwerpunkte der Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften widerspiegeln. Sektion I befasst sich mit dem Wandel des Geschlechterverhältnisses auf dem Lande in der Zeit vom 18. Jahrhundert bis heute. Dabei werden sozioökonomische Probleme von Soldatenfamilien auf dem Land (D. Becker) angesprochen, die „Frauenfrage“ thematisiert und die emotionale Seite der Bezie-hungen zwischen Mann und Frau (Korczak-Siedlecka / Hüchtker) in den Blick genommen.

In der Sektion II wird das Problem der Ertragssteigerung und der Effizienz bäuerlichen Wirt-schaftens im 19. Jahrhundert (Dube) thematisiert, eine Sätechnologie des 19. Jahrhunderts für bäuerliche Betriebe ohne Gespann (Benninger) vorgestellt sowie ein Blick auf die inner-dörfliche Wahrnehmung des ökonomischen Wandels in der deutschen Geflügelwirtschaft nach 1945 (Wittmann) geworfen.

Sektion III widmet sich dem beschleunigten Strukturwandel in der europäischen Landwirt-schaft seit 1945. Dabei geht es um die großen Agrarstrukturmaßnahmen (Flurbereingung / Aussiedlung von Betrieben) in den 1950er Jahren (K.P. Becker), um das sozioökonomische Umfeld der sog. Wiedereinrichter in den östlichen Bundesländern nach 1990 (Bretschneider) sowie um einen transregionalen Vergleich zwischen Irland, den Niederlanden und den östlichen Regionen Deutschlands (Groefsema), der die Frage nach der Beharrungskraft der bäuerlichen Familienwirtschaft fokussiert.

Sektion IV fragt nach den Spezifika von Politik auf dem Lande zwischen den 1920er Jahren und heute. Es geht zum einen um die Versuche von verschiedenen Akteuren, die Land-bevölkerung der Steiermark mittels Theater zu politisieren (Sonnleitner), um die Frage, ob der Prozess der „Basispolitisierung“ auf Lande, der im späten 19. Jahrhundert zu beobachten war, eigenen Gesetzmäßigkeiten unterlag (Schlimm), und um die ganz aktuelle Entwicklung der agrarpolitischen Orientierung von Mitgliedern in den Agrarausschüssen der deutschen Landtage, die durch den Zugewinn an Kompetenzen für die Bundesländer höhere Bedeutung gewonnen hat (Gladow/Ewert).

Die Tagung dient zum einen dem interdisziplinären Austausch unter Historikern, Soziologen, Agrarökonomen, Politologen und Ethnologen aus Deutschland, Polen, den Niederlanden und Österreich, zum anderen erhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die nicht in der Wissen-schaft beheimatet sind, einen Überblick über aktuelle Tendenzen der Forschung.

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