Adelslandschaft Mitteldeutschland Die Rolle des landsässigen Adels in der mitteldeutschen Geschichte

Die Rolle des landsässigen Adels in der Mitteldeutschen Geschichte (15.-18. Jh.)

Tagung - Adelslandschaft Mitteldeutschland

DATUM:
7. BIS 9. MÄRZ 2012

PROGRAMM

VERANSTALTER:
Wissenschaftliche Fachtagung des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt und des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.

Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung

Lange interessierte sich historische Forschung nur für die großen Fürstendynastien. Doch welchen Anteil hatte der landsässige Adel an der Entwicklung Mitteldeutschlands? In drei Sektionen will die Tagung dieser Frage nachgehen und muss vielerorts Neuland betreten. Doch es lohnt sich, den Alvensleben und Bünau, den Pflug und Schleinitz, den Schulenburg, Veltheim oder Wintzingerode und vielen anderen Familien vom Fürstenhof auf ihre Ländereien zu folgen.
Obwohl die Adelsherrschaft im ländlichen Raum weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt wurde, sind ihre Spuren allerorten präsent. Augenfällig sind die baulichen Zeugen der Schlösser, Guts- und Herrenhäuser, der Parks, Landschaftsgärten und Patronatskirchen. Nicht minder bedeutsam steht neben ihnen die Überlieferung in Archiven, Bibliotheken und Museen.

Heute gilt es, den Beitrag des Landadels zur politischen und kulturellen Entwicklung Mitteldeutschlands jenseits ideologischer Einengung neu zu bestimmen. Die Tagung nimmt die formativen Phasen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit in den Blick. Sie fragt nach der Genese von Adelslandschaften, den Typen adliger Herrschaftspraxis und den Formen gesellschaftlicher Teilhabe. Zugleich will sie die Öffentlichkeit für die Aufgabe sensibilisieren, die schriftlichen Zeugnisse der Adelskultur für zukünftige Generationen zu bewahren. Exemplarisch steht die Überlieferung der Adelsarchive in der historischen Orangerie Wernigerode. Mit mehr als 280 Beständen in einem Gesamtumfang von ca. 3.300 laufenden Metern betreut das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt hier eine der bedeutendsten Quellensammlungen dieser Art in Deutschland.
Die Tagung richtet sich an Kultur-, Landes-, Verfassungs- und Sozialhistoriker, an Vertreter verwandter historischer Disziplinen, an Archivare, an kulturpolitische Verantwortungsträger und an die in Mitteldeutschland verwurzelten Adelsfamilien. Sie will die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Archiven und den Eigentümern von Kulturgut fördern.