Biografie des Monats Januar 2025

Porträt von Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)
Porträt von Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976)

Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) – Expressionistischer Maler aus Chemnitz

von Joachim Schneider

Zwölf Biografien im Kulturhauptstadt-Jahr: Von Januar bis Dezember 2025, während Chemnitz Kulturhauptstadt Europas ist, erinnern wir anhand von Artikeln der Sächsischen Biografie jeden Monat an bedeutende Töchter und Söhne der Stadt.

Beginnen möchten wir die Reihe mit Karl Schmidt, geboren und aufgewachsen in dem seit 1926 zu Chemnitz gehörenden Rottluff, der einer der bedeutendsten Maler des deutschen Expressionismus war. Während Schmidt das Chemnitzer humanistische Königliche Gymnasium am Kaßberg besuchte, war er Mitglied im literarischen Debattierclub Chemnitzer Gymnasiasten namens „Vulkan“. Nach dem Abitur ging er nach Dresden, wo er gemeinsam mit seinem Schulfreund Erich Heckel 1905 die berühmte Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ gründete. Seither nannte sich Schmidt nach seinem Herkunftsort. Das Architekturstudium an der TH Dresden gab er bald auf und widmete sich seither ganz der Malerei.

Besonders an der Ostsee fand der Künstler immer wieder Refugien, die seine Malerei inspirierten. Aber er verkehrte auch mit zahlreichen Künstlerinnen und Literaten seiner Zeit. Nach großen Erfolgen in den frühen 1930er-Jahren sowie Anfeindungen und Malverbot in der NS-Zeit fand Schmidt-Rottluff als Professor der Hochschule für Bildende Künste Berlin ab 1947 neue Anerkennung. Bei allen Veränderungen in Stil und Motivik im Lauf der Zeit blieb Schmidt-Rottluff bis zuletzt auf Distanz zur später vorherrschenden abstrakten Malerei, er blieb ein Maler der leuchtenden Farben und einer plastischen Formgebung.

Die Kunstsammlungen Chemnitz bewahren ca. 500 Werke des großen Künstlers aus der Zeit zwischen 1899 und 1950, 47 Gemälde und zwei Skulpturen sind derzeit in der Ausstellung zu sehen.

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