Biografie des Monats April 2024

Portrait von Margarete Junge (1874-1966)
Portrait von Margarete Junge (1874-1966)

Margarete Junge (1874-1966) – Inspiriert von der Reformkunst - neues Design für den Alltag

von  Henrik Schwanitz

Margarete Junge war Mitte 20 als sie, eben aus München von einem Kunststudium zurückgekommen, in Dresden auf Karl Schmidt traf. Die Begegnung mit dem Gründer der Werkstätten für Handwerkskunst war für Junge wegweisend: Zwei Jahrzehnte sollte sie als Designerin für das Unternehmen, das heute über Sachsen hinaus als Deutsche Werkstätten Hellerau bekannt ist, arbeiten und dabei internationales Ansehen erlangen. Margarete Junge gehört damals zu den Pionierinnen der deutschen Reformkunst. Den Zielen der Reformkunst entsprechend galten ihre Entwürfe Gegenständen des Alltags und reichten von Mobiliar und Zimmereinrichtungen über Schmuck und Kleidung bis hin zu Lampen, Stoffen und Spielzeug. Aufgrund ihrer Leistungen wurde Margarete Junge 1907 zur Dozentin und ab 1915 als erste Frau zur Professorin an der Dresdner Kunstgewerbeschule ernannt. Hier prägte sie maßgeblich die Entwicklung von Margarete Wendt und Margarete Kühn, für deren später gegründete Firma „Wendt & Kühn“ sie das bis heute gültige Logo entwarf. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung und gegen Antisemitismus führte 1934 zum Verlust ihrer Professur. Sie lebte fortan noch drei Jahrzehnte zurückgezogen in Hellerau, jener Siedlung, die wie auch die Biografie der Künstlerin bis heute an die Zeit erinnert, als Dresden um 1900 ein Zentrum der Lebensreform war.

Die Sächsische Biografie widmet der Künstlerin und Designerin Margarete Junge anlässlich ihres 150. Geburtstages die Biografie des Monats April.

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