Biografie des Monats April 2019
Bartolomeo Giovanni Bosco (1793–1863)
Zauberei und Magie haben die Menschen schon immer fasziniert. Während noch im 19. Jahrhundert die Zuschauer vornehmlich auf den Jahrmärkten unterhalten wurden, füllen heute bekannte Zauberkünstler wie die Ehrlich Brothers riesige Hallen. Ausgangspunkt für diese Entwicklung ist Bartolomeo Giovanni Bosco (1793–1863). Als Taschenspieler und Zauberkünstler entwickelte der gebürtige Italiener die Zauberkunst zu einem erlernbaren Handwerk und zur Unterhaltungskunst weiter – noch heute gehört das Hütchenspiel, der sogenannte Bosco-Becher, zum Standardrepertoire eines jeden Zauberers. Bosco bot Kurse an und vermittelte die Techniken und Tricks der zuvor mystisch aufgeladenen Zauberei. Damit gestand er gleichzeitig die Erlernbarkeit des scheinbar Unbegreiflichen ein. Seine ehrliche Magie und vor allem seine effektive Selbstvermarktung machten ihn zum Popstar seiner Zeit. Seine Popularität führte ihn an die großen europäischen Höfe, ja bis nach Russland und Ägypten. Egal wo er auftauchte, spielte er in vollen Sälen. Der „König der Zauberei“ starb 1863 und wurde in Gruna bei Dresden beerdigt. Die Biografie des Monats April gedenkt des bekannten Wahldresdners, dessen Artikel in der Sächsischen Biografie neu erschienen ist.