Vorankündigung

Sächsisches Klosterbuch erscheint im Frühjahr 2024

Cover des Sächsischen Klosterbuchs
Cover des Sächsischen Klosterbuchs

 

 

Sächsisches Klosterbuch


Herausgegeben von Enno Bünz, Sabine Zinsmeyer,
Dirk Martin Mütze, Christian Schuffels und Alexander Sembdner

Leipzig 2024

ca. 2000 Seiten, drei Teilbände, Hardcover


ISBN 978-3-86583-816-2

Im Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen bestanden während des Mittelalters 74 Klöster, Stifte und Ritterordenskommenden. Dadurch, dass einige Klöster einmal oder mehrfach verlegt wurden, erhöht sich die Gesamtzahl der Klosterstandorte auf 80. Sachsen verfügte damit über eine reiche und vielgestaltige Klosterlandschaft, auch im deutschen und europäischen Vergleich. Aus der vormodernen Geschichte Europas sind diese Einrichtungen als Lebensmittelpunkte von Mönchen und Nonnen, Kanonikern und Chorfrauen nicht wegzudenken. In der Reformationszeit wurde das Ende der Klöster und Stifte in Sachsen eingeleitet. Martin Luther hinterfragte theologisch die bislang bindende Kraft der Gelübde von Mönchen und Nonnen. Im ernestinischen Kurfürstentum Sachsen wurden die Klöster schon in den 1520er-Jahren aufgehoben, im albertinischen Herzogtum Sachsen hingegen erst nach dem Tod Herzog Georgs des Bärtigen 1539.

Die Geschichte der Klöster in Sachsen ist heute weitgehend vergessen. An manchen Orten stehen zwar noch prachtvolle Bauwerke, wie der Dom zu Meißen oder die einstigen Stiftskirchen in Bautzen und in Wurzen oder das Benediktinerkloster in Chemnitz. Manche Klöster sind als romantische Ruinen erhalten, wie das Cölestinerkloster auf dem Oybin oder das Zisterzienserkloster Altzelle, aber viele Klöster sind im Laufe der Jahrhunderte spurlos verschwunden.

Marienstern Luftbild
Luftaufnahme des Klosters Marienstern. Foto: Michael Schmidt

Im Frühjahr 2024 erscheint mit dem Sächsischen Klosterbuch im Leipziger Universitätsverlag ein Grundlagenwerk zur sächsischen Klostergeschichte. Über Jahre wurde es am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde und dem Lehrstuhl für Sächsische und Vergleichende Landesgeschichte der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit externen Autorinnen und Autoren erarbeitet.

Das Klosterbuch stellt die vielfältigen Formen religiösen Gemeinschaftslebens in Sachsen vor wie nach der Reformation dar, es blickt auf Klöster, Stifte und Kommenden und damit auf Institutionen, die der modernen Welt eher fremdartig erscheinen, die aber in früheren Jahrhunderten präsent und prägend waren. In den letzten Jahrzehnten sind Klosterbücher beispielsweise für Brandenburg, Mecklenburg, das Rheinland, die Pfalz und Schleswig-Holstein erschienen. Das Sächsische Klosterbuch entspricht dem hohen Standard dieser Werke und versteht sich als Handbuch, das die Geschichte, die Architektur und die Ausstattung aller Klöster, Stifte und Ritterordenskommenden im Gebiet des Freistaates Sachsen behandelt. Für die meisten der insgesamt 80 Institutionen in Sachsen bietet das Klosterbuch erstmals einen Gesamtüberblick, der den Forschungsstand zusammenfasst, in vielen Fällen aber darüber hinausführt. Die 80 Institutionen werden in Einzelartikeln in alphabetischer Folge von Adorf (Deutscher Orden) bis Zwickau (Franziskaner) behandelt. Besondere Höhepunkte sind die Klöster und Stifte, die als Bauwerke in eindrucksvollen Überresten erhalten geblieben sind oder die sogar als katholische Klöster oder als evangelische Domstifte bis heute bestehen, beispielsweise die Zisterzienserinnenklöster St. Marienstern und St. Marienthal in der Oberlausitz oder die evangelischen Domstifte Meißen und Wurzen.

Ein besonderes Anliegen des Klosterbuchs ist es, die behandelten Institutionen auch anschaulich zu präsentieren. Eigens für das Klosterbuch wurden Luftaufnahmen der Klosteranlagen angefertigt. Auf Grundlage des Quellenmaterials entstanden neue Besitzkarten, die Lage und Umfang der einstigen Klosterbesitzungen sichtbar werden lassen. Lagepläne und Grundrisse verdeutlichen die Ausdehnung einer Klosteranlage sowie die Bauphasen ihrer Architektur. Möglichst für jede Einrichtung werden historische Ansichten und vor allem moderne Fotos geboten, die Bauwerke, Ausstattungsstücke, Archivalien und Handschriften zeigen, welche einst zum Kloster gehörten. Das durchgehend farbig bebilderte Klosterbuch lädt seine Leser ein, auf historische Entdeckungsreise zu gehen, einzelne Aspekte einer Klostergeschichte genauer zu erkunden und sich von den Bildern mitreißen zu lassen.

Der Leipziger Universitätsverlag bietet das dreibändige Klosterbuch bis zum Erscheinen zum Subskriptionspreis von 199,00 Euro (sonst 224,00 Euro) bzw. 224,00 Euro (sonst 249,00 Euro) im Schmuckschuber an. Bestellungen werden über die Homepage oder per Mail an info@univerlag-leipzig.de oder über die Telefonnummer 0341-9900440 entgegengenommen.

Das Sächsische Klosterbuch wird außerdem auf der Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24. März 2024 am Stand des Leipziger Universitätsverlag in der Messehalle 2 präsentiert.

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